Als ich vor mehr als 12 Jahren begann, mein Einkoch-Hobby zu einer kleinen gewerblichen Manfaktur zu entwickeln, war mir eines von Anfang an klar: Ich wollte meine Marmeladen
immer so herstellen, als würde ich sie für meine eigene Familie machen. Alles sollte nur vom Besten sein: Die Früchte, die Herstellung, die Verpackung
Beste (Bio-) Früchte: Ich bin davon überzeugt - das A und O jeder guten Marmelade sind die Früchte. Sie müssen vollreif sein und dürfen keine angefaulten Stellen haben.
Wann immer es möglich ist, verwende ich biologisch angebaute Früchte. Alle meine Zitrusfrüchte stammen z.B. aus zertifiziertem Bio-Anbau. Einheimische Früchte kaufe ich in der Regel
bei Obst-Bauern der Umgebung, wie z.B. alle Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren oder Ribisel. Natürlich sind auch die traditionellen Früchte wie Aronia, Schlehdorn oder die Dirndl aus
regionalem Anbau. Die Dirndl (Kornelkirschen) beziehen ich z.B. direkt aus dem Pielachtal, dem Hauptanbaugebiet in Östereich.
Handarbeit: Ich habe oft darüber nachgedacht, was genau mir beim Einkochen solche Freude bereitet. Es ist das sinnliche Vergnügen die Früchte der Natur zu sammeln (oder
sie auf einem Bauernmarkt einzukaufen), sie zu verkosten, sie vorzubereiten und dann als Marmelade zu veredeln und zu konservieren. Ich habe viele Jahre in einem Beruf gearbeitet, in dem ich mich
fast nur mit abstrakten, organisatorischen Problemen auseinandersetzen mußte. Heute genieße ich es um so mehr etwas mit meinen Händen herzustellen zu können. Nur Maschinen zu bedienen,
die Marmelade kochen, abfüllen und verpacken war nie mein Ziel. Inzwischen weiß ich, daß man höchste Qualität bei der Marmeladenherstellung ohnehin nur durch sorgfältige Handarbeit,
z.B. beim Putzen und Vorbereiten der Früchte, erreichen kann.
Verpackung: Jeder Koch weiß, das Auge isst mit. Das gilt auch für Marmelade. Anfangs wurde ich belächelt, daß ich meine Marmeladengläser immer mit einem kleinen,
"altmodischen" Deckchen verzierte. Heute bekomme ich Anfragen von Kunden, die meine Marmeladen mit Deckchen in ganz bestimmten Farben haben möchten. Es macht eben einen Unterschied
ob man am Frühstückstisch irgendein nichtssagendes Marmeladenglas stehen hat oder ein Glas mit liebevoll abgestimmtem, zu den Früchten farblich passendem, Deckchen.
Vielfalt der Sorten: Nichts gegen eine Erdbeer-, Himbeer- oder Marillen- (Aprikosen-) Marmelade! Aber auf die Dauer möchte man auch andere Sorten kennenlernen.
Es macht mir großen Spass, immer neue Früchte zu entdecken. So gibt es unzählige traditionelle Obst- und Beeren-Sorten, die heute kaum noch zu Marmelade verarbeitet werden, wie z.B. Kriecherln
(Mirabellen), Asperln (Mispeln) oder Hagebutten. Es ist mir ein großes Anliegen durch Weiterverarbeitung traditionelle österreichische Obstsorten wieder bekannter zu machen.
Aber auch exotische Früchte haben es mir angetan: Zum Beispiel die "Buddha Hand", eine relativ seltene Zitrusfrucht mit herrlichem Aroma. Sie wird
übrigens inzwischen auch in Österreich (im Glashaus) gezüchtet. Interessant sind auch die Physalis oder die Kiwi - die ich übrigens beide von österreichischen Gärtnern beziehe.
Viele exotische Früchte wachsen - vielleicht bedingt durch den Klimawandel - inzwischen auch bei uns, was Umweltschäden durch den Transport aus fernen Ländern verhindert.